Gustav
Gustav von Mevissen
* 20.05.1815 Dülken/Niederrhein † 13.08.1899 Godesberg
Melaten-Friedhof in Köln
 
Eltern:
Gerhard Mevissen *1776  †1843
Katharina Elisabeth Gierlings
  *1773  †1853



Kaufmann, Fabrikant,
Bankier, Politiker


∞ I. 1846
Elise Leiden
*1822  †1857

∞ II. 1860
Therese Leiden

*1834  †1901

 

Geschwister:  
Franz Arnold

früh

Maria *1807  †1861
Wilhelmine *1809  †1873
Kinder aus I.:  
Maria Elise *1847  †1936
Mathilde² *1848  †1924
Elise *1850  †1929
Melanie *1853  †1923
Minna³ *1857  †1932
   

Ausgehend von der Textilherstellung, sein Vater hatte u.a. eine Zwirnfabrik, investierte Mevissen in den Eisenbahnbau und die Schwerindustrie. Als Gründer zahlreicher Banken, darunter der Darmstädter Bank, sowie Versicherungen gehört er zu den Pionieren des deutschen Kredit- und Versicherungswesens. Als Politiker war er einer der führenden Vertreter des rheinischen Liberalismus. Zu den vielen Aktivitäten gehörte auch die Beteiligung an der Gründung der (älteren) Rheinischen Zeitung 1842. Camphausen, Mevissen und andere Wirtschaftsbürger finanzierten das Blatt mit der Absicht ein in ihrem Sinn fortschrittliches Organ für Politik und Wirtschaft zu etablieren. Journalistisch geprägt wurde es allerdings von Intellektuellen wie Karl Marx, deren Beiträge deutlich radikaler waren, als die Finanziers es beabsichtigten.
Mevissen gehörte dem Provinziallandtag der Rheinprovinz, dem Vereinigten Landtag, der Frankfurter Nationalversammlung und ab 1866 dem Preußischen Herrenhaus an. Am 4. September 1884 wurde er in den preußischen Adelsstand erhoben.
Mevissen war ein leidenschaftlicher Büchersammler, er sammelte 15.000 Bände, heute der Bibliothek der Universität zu Köln gehören, diese ging aus der Handelshochschule hervor, die Mevissen maßgeblich mitbegründet hat.

Die Familie wohnte in Köln in der Sternengasse, später in der Zeughausstraße. Im Sommer, meist von Mai/Juni bis Oktober, wohnte die Familie in ihrer Sommervilla im Godesberger Zentrum nahe Kaiser- und Kurfürstenstraße, in der Nachbarschaft der Bankiers Stein und Schnitzler, der Familien Joest, Herstatt, der Rautenstrauch und der vom Rath. Die Frauen verbrachten mit ihren Kindern den ganzen Sommer hier, während ihre Männer nur an den Wochenenden hinausfuhren.
 
1) Wilhelmine führte mit Gustav das vom Vater 1839 auf beide übertragene Geschäft gemeinsam. Sie heiratete 1842 auf Drängen ihres Bruders ihren 10 Jahre jüngeren Cousin Franz Wilhelm Koenigs (*1819  †1882) mit dem Gustav eine lebenslange Freundschaft verband und eng zusammenarbeitete und der für ihn der Mann im Hintergrund wurde, der ihm den Rücken freihielt.
2)
Mathilde gründete 1893 den Kölner Frauenbildungsverein, 1998 den Verein Mädchengymnasium, 1908 den Verein Frauenstudium und setzte sich entschieden für das Frauenstimmrecht ein.
3) Kurz nach Minnas Geburt starb ihre Mutter Elise, den Haushalt übernahm Gustavs Schwester Wilhelmine, Gustav heiratete im Januar 1860 seine Schwägerin Therese Leiden, mit der er darauf eine lange Reise nach Italien unternahm.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_von_Mevissen
http://www.familievonstein.de/
Klara van Eyll:

Mevissen, Gustav v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 17, Berlin 1994, S. 277–281
http://www.ub.uni-koeln.de/content/e22/e343/e7140/e2104/e2556/e5102/Mevissen_ger.pdf
http://www.dhm.de/ausstellungen/gruenderzeit/biografien/mevissen_gustav.html