Kartäuserhof Eitelsbach   (sh. Rautenstrauch - Stamm 9)
 
Die Geschichte

Der Karthäuserhof bezieht seinen Namen von den Karthäusermönchen, die das Weingut 1335 von Kurfürst Balduin von Luxemburg als Geschenk erhielten und dort Landwirtschaft und Weinbau betrieben. Funde aus der Römerzeit weisen jedoch darauf hin, dass schon damals auf dem Karthäuserhofberg Wein produziert wurde. Im Rahmen der Säkularisierung fiel das Weingut 1803 an den französischen Staat, der es dann acht Jahre später in Paris versteigerte. Valentin Leonardy, aus Echternach stammend und Generalintendant in der französischen Armee, ersteigerte das Weingut. Er hatte den französischen Weinbau sehr genau studiert und setzte sich schon damals konsequent für die Erzeugung von qualitativ hochstehenden Weinen ein, wobei er neben dem Riesling auch die Burgunderrebe pflegte.
In der nächsten Generation ging das Weingut in den Besitz des in Straßburg geborenen Johann Wilhelm Rautenstrauch über, der die Tochter von Valentin Leonardy heiratete. Die Rautenstrauchs, in deren Besitz das Weingut die nächsten drei Generationen war, führten das Gut in jener Zeit zu Weltruf. Davon zeugen viele Auszeichnungen, die das Weingut seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekam. Insbesondere Hans Wilhelm Rautenstrauch, der bis zu seinem Tode im Jahre 1951 das Weingut über 50 Jahre zusammen mit dem Gutsverwalter Paul Dierolf leitete, machte das Gut zu einem der führenden in Deutschland.
Werner Tyrell, der Schwiegersohn von Hans Wilhelm Rautenstrauch und langjährige Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, übernahm die Leitung des Weingutes im Jahr 1951. Herausragende 50er und 60er Jahrgänge festigten das Renommee des Weingutes als großer Produzent von restsüßen Weinen. Mit Christoph Tyrell übernahm dann die sechste Generation das Weingut im Jahre 1986. Zusammen mit dem Kellermeister und Verwalter Ludwig Breiling wurde in den Folgejahren besondere Sorgfalt in den Ausbau trockener Weine gelegt. Davon zeugen zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise die Wahl von Christoph Tyrell zum Winzer des Jahres 1997 durch die Zeitschrift Feinschmecker und mehrere vorderste Prämierungen bei der alljährlich stattfindenden Verleihung des "Deutschen Riesling-Preises" für die besten trockenen Rieslinge im Waldhotel Krautkrämer bei Münster.
Die Geschichte des Weingutes spiegelt sich auch in dem Halsschleifen-Etikett wieder, mit dem traditionell die Flaschen ausgestattet sind. Auf diesem Etikett, dessen Form geschützt ist, findet man in der Mitte das Gutswappen mit der Meerkatze, dem Wappentier der Karthäusermönche. Das Rad und das "C" unterhalb der Meerkatze weist auf die heilige Catharina hin, die als Schutzpatronin des Ortes Eitelsbach gilt und als eine der 14 Nothelferinnen gerädert wurde. Kreuzstab, Bischofsstab und Mitra erinnern an den Kurfürst Balduin von Luxemburg, der den Hof dem Karthäuserorden schenkte.

Quelle:
http://www.karthaeuserhof-tyrell.de/seiten/inhalt/weingut_geschichte/geschichte_frameset_start.html