Boch Anna
(1848-1936)
Anna Rosalie Boch (* 10. Februar 1848 in Saint Vaast, Hainault,
Belgien; † 25. Februar 1936 in Ixelles bei Brüssel, Belgien) war
eine belgische Malerin und Kunstmäzenin. Sie ist die älteste Tochter
des Steingutfabrikanten Frédéric-Victor Boch (Villeroy & Boch) und
die Schwester des Malers und Schriftstellers Eugène Boch
(1855−1941).
Ihre ersten Zeichenstunden erhielt sie bei dem Maler Isidore
Verheyden, der ihr eindringlich zur Fortsetzung des Studiums in
Paris riet. In Begleitung der Mutter Lucie Boch geb. Boch ging Anna
1868 nach Paris, um sich bei Tony Robert-Fleury an der renommierten
Académie Julian weiterzubilden. Dort zog die junge Malerin durch ihr
großes zeichnerisches Talent die Aufmerksamkeit ihrer Lehrer auf
sich. Um 1885 lernte sie den Maler Théo van Rysselberghe kennen (sh.
Portrait rechts).
Anna Boch malte u.a. wunderschöne impressionistische Landschaften,
sie unterhielt gute Beziehungen zu der Brüsseler Künstlergruppe
»Les XX« und kaufte 1890 auf Empfehlung ihres Bruders, der dem
inzwischen erkrankten Vincent
van Gogh materiell und moralisch helfen wollte, auf der
Ausstellung der »Les Vingts«, bei der auch sie selbst und Eugène
vertreten waren, ein in Arles gemaltes Bild van Goghs, den »Roten
Weinberg«. Mitgründer und Sekretär der »Les XX« 1885 war Octave
Maus, ein Vetter der Geschwister Boch.
Für Paul Gauguin organisierte Anna 1890 eine Benefizaktion. Sie
führte in Ixelles ein offenes Haus für Künstler und besaß neben zwei
Bildern Vincent van Goghs − denn 1891 erwarb sie ein zweites −, die
sie 1907 wieder verkaufte, auch Gemälde von
Paul
Gauguin, Georges
Seurat, Paul
Signac und von James
Ensor, der in ihrem Salon verkehrte.
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