Flächen der Bundesstaaten 1871 - 1918

Staat Fläche qkm
Preußen 348.702
Bayern 75.870
Sachsen 14.992
Württemberg 19.511
Baden 15.067
Hessen 7.688
Mecklenburg-Schwerin 13.126
Sachsen-Weimar 3.611
Mecklenburg-Strelitz 2.929
Oldenburg 6.428
Braunschweig 3.672
Sachsen-Meiningen 2.468
Sachsen-Altenburg 1.323
Sachsen-Coburg-Gotha 1.977
Anhalt 2.299
Schwarzburg-Sondershausen 862
Schwarzburg-Rudolstadt 940
Waldeck 1.121
Reuß ältere Linie 316
Reuß jüngere Linie 826
Schaumburg-Lippe 340
Lippe 1.215
Lübeck 297
Bremen 256
Hamburg 413
Elsaß-Lothringen 14.517
Deutsches Reich 540.777

Zahlen nach StJbDR, 1910, S. 1

Das Königreich Preußen war der mit Abstand größte deutsche Bundesstaat und umfasste rund zwei Drittel der Fläche des Deutschen Reichs.
 


Deutsches Reich 1871 - 1918

Hauptstadt Berlin

Deutschland

Allgemeine Erläuterungen zur Heraldik:

Das Wappenwesen entstand etwa ab 1130. Es war Folge der militärischen Notwendigkeit, die vollgerüsteten Krieger für Feind und Freund erkennbar zu machen. Dies geschah durch farbige Abzeichen, die an der Schutzwaffe, dem Schild, angebracht wurden. Am Ende des 12. Jh. hatte sich das Wappenbild auf dem Schild etabliert.

Der Wandel der Kriegstechnik führte dazu, daß die Wappen ihre militärische Bedeutung verloren und zu Symbolen adliger Familien, von Klerikern, Städten etc. wurden.

Die Blütezeit des dekorativen Wappens lag im 16. Jh.

Mitte des 17. Jh. kam es zum Verfall und gleichzeitig zur ersten wissenschaftlichen Erforschung des Wappenwesens.

Zu den unterschiedlichen Wappenarten gehören auch die vorliegend abgebildeten territorialen Wappen. Sie standen oft mit einem Familienwappen in Zusammenhang. Aus den Wappen nicht untertäniger Gebiete gingen später die Staats- bzw. Landeswappen der Republiken hervor, demgegenüber entstanden die der Monarchien meist aus dynastischen Wappen.

Das kleine Wappen wurde bei weniger wichtigen Obliegenheiten von den Staaten bzw. Souveränen geführt. Es stellte in der Regel nur das Stammwappen dar. In vielen Fällen benutzten es die Hoflieferanten. Demgegenüber handelte es sich beim mittleren Wappen um ein für amtliche Belange eingeführtes Wappen, das meist nur die wichtigsten Schilde enthielt. Es wurde z.B. von Konsulaten geführt.

Deutsches Reich: Größeres Wappen Seiner Majestät des Kaisers

Das größere Wappen Seiner Majestät des Kaisers bildet den deutschen Reichsadler im goldenen Schild ab. Dieser trägt über sich die deutsche Reichskrone. Um den Schild hängt die Kette des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler. Der Orden wurde am 17. Januar 1701, dem Tag vor seiner Krönung zum König in Preußen, von Kurfürst Friedrich III. gestiftet und blieb bis 1918 höchster Orden Preußens. Das blau emaillierte, goldgesäumte, achtspitzige Kreuz zeigt im Medaillon die goldenen Initialen des Stifters, F. R. (Fridericus Rex). Der Schild wird begleitet von zwei mit Eichenlaub bekränzten und umgürteten wilden Männern. Jeder von ihnen trägt eine Standarte. (Die wilden Männer waren im deutschen und slawischen Volksglauben des Mittelalters halbtierische Bewohner der Wälder und dienen in der Heraldik meist als Schildhalter.) Über dem Wappen erhebt sich das Kaiserzelt, auf dessen purpurrotem Reif die preußische Devise "Gott mit uns" zu lesen ist. Den Gipfel des Zeltes bildet die Reichskrone, über der das Nationalbanner hervorragt.

Berlin: Größeres Wappen

Seit 1883 ist der Stadtkreis Berlin aus der Provinz Brandenburg ausgeschieden und bildet seitdem ein eigenes Verwaltungsgebiet. Das Stadtwappen Berlins zeigt einen gespaltenen Schild mit dem Wappen des Königreiches Preußen (links) und dem der Provinz Brandenburg (rechts). Der kleine aufgelegte Schild mit einer fünftürmigen Mauerkrone zeigt einen aufgerichteten, schwarzen Bären und ist gleichzeitig das kleine Wappen von Berlin.

Quelle für beide Karten und Text: www.dhm.de/lemo/index.html       LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online