Das erste und über das 19. Jahrhundert
hinaus größte Bankhaus Triers wurde 1808 durch den Franzosen Johann
Josef Reverchon in der
Brückengasse Nr. 588 (heute Brückenstraße 27) gegründet.
1917 wurde die Privatbank Reverchon & Co. durch die Deutsche Bank
übernommen.
Reverchon handelte zunächst mit Salz und war ab 1800 im Kontor des
Marchand en gros Charles Joseph Rupied in Saarbrücken tätig. 1808 kam er
nach Trier, wo er im Haus Nr.588 (heute Brückenstraße 27) die
Gesellschaft "Sel en gros et Commissionaire J. J. Reverchon" gründete.
Die Firma handelte mit Salz, Kohle, Tuchen, Leder, Wein und zog vor
allem aus Armeelieferungen erhebliche Gewinne. Daneben führte Reverchon
Bankdienstleistungen und Immobiliengeschäfte durch. Die Firma hieß seit
1824 "Reverchon & Co." und nahm in den folgenden Jahren einen großen
Aufschwung. - Über das gesellschaftliche Engagement Reverchons ist nicht
viel bekannt. 1813 trat er in die Trierer Freimaurerloge "La Réunion des
Amis de l'Humanité" ein. 1816 stiftete er seiner kranken Magd eine
Pflegestelle in den Vereinigten Hospitien. 1824 wurde er von einer
schweren psychischen Erkrankung heimgesucht und in ein Sanatorium nach
Paris gebracht, wo er im folgenden Jahr starb. Seine Firma sollte für
die Entwicklung der Stadt Trier noch besondere Bedeutung als
Mitbegründerin der Dampfschifffahrtsgesellschaft (1838/39) und als
Geldgeberin für das Gaswerk (1843) erhalten.
|