Der Urgroßvater von Elisabeth, Alexander und Adrian Mohr, Christian
Carl von Beulwitz (1783-1854), „ältester Sohn des königlich
sächsischen Kammerherrn, Erb-, Lehns- und Gerichtsherrn auf den
Rittergütern Untererlbach etc. Alexander August von Beulwitz und der
Christine Magdalene Sofie geb. von Schönberg aus dem Hause Döhlen
bei Dresden, thüringischer Uradel mit Stammhaus im Dorf Beulwitz bei
Saalfeld, 1117 urkundlich erstmalig erwähnt", war im Jahre 1816 als
preußischer Forstbeamter zur königlichen Regierung nach Trier
gekommen. Im Jahre 1826 heiratete er die um 20 Jahre jüngere Susanna
Gottbill (1803-1871), Tochter des jung verstorbenen
Sebastian Josef Gottbill (1775-1803) und Enkelin des
Hüttenbesitzers, Ratsschöffen und Bürgermeisters der Stadt Trier
Dr.jur.Carl III Gottbill (1731-1799), Erbauer des Anwesens in Trier,
Neustraße 83, in dem auch die Eheleute von Beulwitz/Gottbill Wohnung
nahmen.
Susanna von Beulwitz geb. Gottbill, die Urgroßmutter von
Elisabeth, Alexander und Adrian Mohr, war die Alleinerbin des
Gottbill'schen Vermögens, u.a. der Hüttenwerke
Mariahütte, Nonnweiler, Bierfeld und
Nunkirchen samt dazugehörigen ausgedehnten Ländereien und Wäldern;
diesen frühen Industrieunternehmen sowie der Bewirtschaftung der
Ländereien und Forsten stand fortan ihr fünfzigjährig aus dem
Staatsdienst ausgeschiedener Ehemann vor, bis die gemeinsamen
Kinder, insbesondere die Söhne Christoph Carl, Richard und Carl
August von Beulwitz das Werk ihres Vaters fortsetzen konnten.
Der älteste Sohn
Christoph
Carl
(Karl) von Beulwitz
(1827-1909) schloss im Jahre 1853 die Ehe mit
Fanny (Anna Johanna Franziska)
Rautenstrauch
(1833-1908,
R6), einer der 9 Töchter (hinzukommen 3
Söhne) des Großkaufmanns, Handelskammerpräsidenten, Stadtverordneten
und Kommerzienrats
Johann
Wilhelm
Rautenstrauch
(1791-1858). Aus Straßburg gebürtig, war dieser als
Geschäftsreisender eines großen Häutehandels in Frankfurt a.M. nach
Trier gekommen und hatte hier im Jahre 1824
Valentine
Susanne
Leonardy
(1802-1848), die einzige Tochter des durch
Güterspekulationen reich gewordenen Kaufmanns Valentin Leonardy, zur
Frau gewonnen - samt dem von ihrem Vater wenige Jahre zuvor
ersteigerten sog. Warsberger Hof in der Dietrichstraße, der nun als
„Palais Rautenstrauch“ zum Familienbesitz wurde. Mit dem Namen
Wilhelm Rautenstrauch verbindet sich bis heute die Glanzzeit der
Trierer Lederindustrie im 19. Jahrhundert; sein hier gegründetes
Wildhäute-Importhaus mit europäischen und südamerikanischen
Niederlassungen brachte hochwertige Rohstoffe an die Mosel, wo sie
in zahlreichen Gerbereien der Stadt und des Umlandes veredelt wurden
und sich u.a. als „Trierer Sohlleder“ die Märkte eroberten.
Im
Helfenstein'schen Haus am Stockplatz 2,
das sie von der Familie des mit ihnen verschwägerten Trierer Notars,
Stadtsyndikus und Mitglieds der Frankfurter Nationalversammlung
Friedrich Joseph Zell (1814-1881) erwarben, wurden ihnen die Kinder
Alexander, Susanne,
Marie
(1863-1956, Mutter von
Elisabeth,
Alexander
und
Adrian
Mohr) und
Fanny
(1865-1935, Großmutter von
Andreas Frings) geboren. Wie sein Schwager
Zell, der im Geburtsakt der Tochter Marie als Zeuge aufgeführt ist,
und wie sein Schwiegervater
Johann
Wilhelm samt den Söhnen Valentin (1832-1884,
R5) und
Carl
Wilhelm (1838-1896,
R9)
Rautenstrauch, so war auch
Christoph
Carl
von Beulwitz in der Trierer Kommunalpolitik engagiert. Er
kandidierte in den Jahren 1867 und 1870 für die Wahl zum
konstituierenden Norddeutschen Reichstag bzw. zur Zweiten Kammer des
Preußischen Abgeordnetenhauses.
Quellen:
- zum Teil wörtlich aus: Christl Lehnert-Leven, Alexander Mohr,
Trier 1996;
- Aufzeichnungen von Hans Mohr, Baden-Baden;
- Aufstellung "Vorfahren Rautenstrauch" von Dori und Andreas Frings
- Isabel Pies, Die Geschichte der Familie Lintz, Trier 1995
Erläuterung:
Die roten R mit Zahl dahinter
bezeichnen die
12 Rautenstrauch-Stämme, das sind die 12
Kinder von Johann Wilhelm Rautenstrauch (1791-1858) und ihre
Nachfahren; so ist z.B. R9 das 9.Kind Carl Wilhelm und seine Kinder
und Kindeskinder...
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