Alexander Mohr        1892-1974

Lehnert-Leven, Christl: Alexander Mohr (1892 - 1974) : der Maler mit den Flügelschuhen ; [die Publikation erschien anlässlich der Ausstellung "Alexander Mohr - der Maler mit den Flügelschuhen" im Städtischen Museum Simeonstift Trier, 16. Dezember 1996 bis 31. März 1997, und im Mittelrhein-Museum Koblenz, 30. April bis 1. Juni 1997] / Christl Lehnert-Leven. - Trier : Selbstverlag des Städt. Museums Simeonstift Trier, 1996. - 410 S.    ISBN 3-930866-07-2

Artikel in der deutschen Ausgabe von Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Mohr
Artikel in der englischen Ausgabe von Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Alexander_Mohr
 
è Gemälde von Alexander
 



 



Wie ist Alexander mit einer Ausgangsperson dieser Familienseiten verwandt:



 

 

 
 
Mit freundlicher Genehmigung von Christl Lehnert-Leven wörtliche Übernahme des Kapitels "Alexander Mohr -
Kurzbiographie" aus der Monographie "Alexander Mohr - Der Maler mit den Flügelschuhen", siehe oben, S.402f.

(Bam Februar 2010)

 
Alexander Mohr - Kurzbiographie  von Christl Lehnert-Leven


Anton Mohr mit
seinen Kindern
  1892 Geburt am 4.Juli 1892 in Trier (Version des Künstlers), tatsächlich in Frankenberg/Eder, dem damaligen Dienstsitz des Vaters, des Kgl. Oberförsters und Rittmeisters a. D. Anton Mohr. Wie dieser stammt auch die Mutter Marie Mohr geborene von Beulwitz aus dem Trierer Großbürgertum.
1893 Umzug der Familie Mohr nach Koblenz, wo der Vater die Leitung der Kgl. Oberförsterei am Kastorhof übernimmt. Zahlreiche Besuche bei den Großeltern von Beulwitz im sog. Haus Helfenstein in Trier, Stockplatz 2.
 
1900 Aufnahme Alexander Mohrs in das Kaiserin-Augusta-Gymnasium (heute Görres-Gymnasium in Koblenz.
 
  ab 1905 Privater Zeichen- und Malunterricht bei dem damals in Koblenz lebenden Maler William Straube (1871-1954), einem Mitglied der legendären "Académie Matisse".
Alexander (re)
mit Bruder Adrian
     
  1911 Abitur, "Berufswunsch Heeresdienst".
     
  1911-14 Kriegsschule, Ausbildung zum Kavallerieoffizier.
     
  1914-18 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Einsätze an der Ostfront, in der Türkei und in Palästina. Nach Kriegsende Entschluß zum Leben als freischaffender Maler.
       
  1919 Erstes Atelier in Koblenz in der "Oberförsterei". Als Schüler Adolf Hölzels (1853-1934) in Stuttgart und im Kreis rheinischer Expressionisten in Düsseldorf. Illustrationen zu Carl Maria Webers Künstlerbuch "Der ekstatische Fluß - Rheinklänge ohne Romantik".
       
  1920 Beginn der lebenslangen Freundschaft mit dem aus Koblenz stammenden deutsch-französischen Schriftsteller Joseph Breitbach (1903-1980).
Das Helfenstein'sche Haus
in Trier, Stockplatz 2
Gemälde von Alexander Mohr
     
  1922 Pensionierung des Vaters und Rückkehr der Familie Mohr nach Trier in das Anwesen der Großeltern am Stockplatz, wo er auch sein Atelier einrichtet. Teilnahme am ersten Kongreß der "Union fortschrittlicher internationaler Künstler" in Düsseldorf. Aufenthalte in Berlin, Mitglied der Berliner "Novembergruppe", Bekanntschaft mit den Kunsthändlern Alfred Flechtheim und Wilhelm Uhde.
     
  1925-31 Jährlich mehrmonatige Studienaufenthalte in Paris mit drei Einzelausstellungen in den Jahren 1927, 1929 und 1930. Über die Bekanntschaft mit Max Jakob gewinnt er Zugang zu dem Künstlerkreis um Pablo Picasso, über den Freund Joseph Breitbach zu dem Literatenkreis der "Nouvelle Revue Française", u.a. zu Jean Schlumberger, André Gide und Julien Green. Es entstehen die nie ausgestellten Collagen, aber auch Figurenbilder, Parisansichten und mythologische Motive.
Alexander Mohr
Selbstportrait
     
  1930 Zu Vergils 2000. Geburtstag illustriert er einen Privatdruck der "Bucolica" mit goldgehöhten Gouachen.
     
  1925-30 Große Reisen nach Ungarn, Spanien, Italien und der Schweiz.
Portrait Elsa Mohr




Portrait Joseph Breitbach




Portrait Ernst Jünger
     
  1931 Erste Reise nach Griechenland auf Einladung eines Kriegskameraden.
     
  1932 Heirat mit der 18 Jahre jüngeren Deutsch-Griechin Elsa Kahn aus dem Umfeld der AEG-Gründerfamilien Rathenau und Deutsch, Übersiedlung nach Athen.
     
  1932-41 Jährliche Rückkehr in die Heimat mit jeweils mehrmonatigen Aufenthalten in Trier und Merzig (bei Bruder Adrian Mohr), teilweise auch in Paris. Parallel zueinander entstehen so die zahlreichen griechischen Ansichten und die Motive von Mosel und Saar, die in Ausstellungen in Deutschland und in Athen gezeigt werden.
 
1939 Letzte Einzelausstellung in Paris.
 
1941-49 Aufenthalt nur in Griechenland. Der Zweite Weltkrieg und der griechische Bürgerkrieg verhindern die gewohnten Reisen. Elsa Mohr organisiert das "Überleben".
 
1950-53 Lebt für vier Jahre durchgehend in Paris in einem von der Familie Schlumberger zur Verfügung gestellten Atelier und in engem Kontakt zu dem seit 1931 in Paris ansässigen Freund Joseph Breitbach.
 
ab 1953 Rückkehr nach Athen und Wiederaufnahme des alten Reiserhythmus. Jährlich mehrmonatige Aufenthalte in Paris und im Saarland. Zahlreiche Portraitaufträge in ganz Westeuropa ("Reisemaler"), malt u.a. auch im Jahre 1956 ein Bildnis des Schriftstellers Ernst Jünger.
 
ab 1958 Erneute Hinwendung zu mythologischen Bildthemen, Illustrationen zu Ovids Metamorphosen, nun erstmals als Ölgemälde.
 
1973 Letzte Reise "in den Norden", wo er seit Jahren im Schloß Hilbringen in Merzig Aufnahme findet.
 
1974 Am 8.Februar 1974 stirbt Alexander Mohr nach kurzer Krankheit in Athen und wird dort auch  begraben.
       
   
1) siehe auch die Briefe von Joseph Breitbach an Alexander Mohr in:
Joseph Breitbach: Die Wandlung der Susanne Dasseldorf / Ich muß das Buch schreiben...
Briefe und Dokumente zu Joseph Breitbachs Roman »Die Wandlung der Susanne Dasseldorf« , Wallstein-Verlag 2006, ISBN-10: 3-89244-930-9       -        hier in einer Google-Books-Vorschau     ^
   
 

 

 

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